Digitaler Vorreiter der Branche

Diese Stadt hat in ihrer Geschichte viel gesehen. Unter anderem die friedlichen Montagsdemonstrationen in den Jahren 1989 und 1990. Leipzig kann Wandel. Im Großen und im Kleinen. Auch im Fachhandwerk. Die Zankl Haustechnik entwickelte sich früh zu einem digitalen Vorreiter der Branche. Eine historische Leistung? Vielleicht. Eine Entwicklung mit Weitblick? Ganz sicher.

Hinter einer 1903 erbauten Mauer aus der Gründerzeit des Gewerbegebiets, in dem früher Produkte von den Bahngleisen auf Pferdekutschen gewuchtet wurden, sitzen Heiko und Katrin Zankl in einem modernen Beratungsraum mit riesigem Monitor. Auf dem Tisch steht Tee, im Hintergrund zieren Armaturen und WCs in allen Farben und Formen die Ausstellungswand. Ein eindrucksvoller Anblick und der Ort, an dem das Zusammenspiel von lokaler und digitaler Dienstleistung im Arbeitsalltag sichtbar zum Ausdruck kommt. Unter anderem bei Heizungsprojekten. „Wir versenden keine Angebote. Produkte und Dienstleistungen werden gemeinsam mit dem Kunden besprochen und erklärt, es geht schließlich meist um wesentliche Investitionssummen“, sagt Inhaber Heiko Zankl. Die Besprechung könne auch per Microsoft Teams oder Zoom erfolgen.

1991 kaufte der Betrieb seinen ersten Computer

Heiko Zankl ist mit Handwerk groß geworden. Schon als Kind arbeitete er in den Ferien im Betrieb seines Vaters, machte Inventur beim Großhandel. Es folgten die Ausbildung und schließlich seine Meistertitel. In 40 Berufsjahren hat er einiges erlebt. 2005 übernahm er den Betrieb von seinem Vater und leitet spätestens seitdem die Geschicke des Unternehmens. Zeiten des Wandels und Entscheidungen mit Weitblick prägen von Anfang an sein Wirken. Jetzt geht es vor allem um eines: Den Betrieb fit für die Zukunft zu machen. Der 58-Jährige betont: „Der Betrieb ist mir wichtig und soll nach meiner aktiven Zeit weiter existieren. Deshalb habe ich hier viel investiert.“ Auch in digitale Werkzeuge.

Der Weg in die Digitalisierung begann für die Zankl Haustechnik früh. 1991 kaufte der Betrieb seinen ersten Computer, der Außendienst erschien mit Disks zur Datenpflege. Mit GC ONLINE PLUS nutzt das Unternehmen seit Jahrzehnten die Möglichkeit der digitalen Bestellung beim Großhandelspartner Sächsische Haustechnik Leipzig. „Das ist schon sehr komfortabel“, sagen Heiko und Katrin Zankl. Bereits Anfang der 2000er stellten sich Zankl Senior und Zankl Junior die Frage nach einer sinnvollen Organisationsstruktur im Betrieb und schufen nach und nach ein stabiles Fundament für ihre Arbeit. „Vorher war alles unorganisiert. Die meisten Informationen hatten wir nur im Kopf“, erinnert sich Heiko Zankl. Mit allen Risiken und Fehlern.

Höchste Zeit für Veränderung

Höchste Zeit also für Veränderung. Der Betrieb wuchs, der digitale Werkzeugkasten ebenfalls. Katrin Zankl, als Büroleiterin mit dem Blick für alle Abläufe, weiß um die Schwierigkeiten, die mit Veränderungen einhergehen: „Ich muss den neuen Tools vertrauen können. Die Papierunterlagen hatte ich immer zur Hand. Auf den digitalen Plattformen ist das anders. Ein Jahr habe ich mit doppelter Buchführung gearbeitet. Außerdem sind neue Tools in der Regel mit Investitionen verbunden.“ Doch der Weg machte sich bezahlt. Von der Auftragsannahme bis zur elektronischen Rechnungsstellung über ZUGFeRD stellte die Zankl Haustechnik auf digitale Tools um. „Man weiß, dass man was verändern muss, sucht verschiedene Sachen und läuft dann los“, bringt es Katrin Zankl auf dem Punkt.

Mit Trainings und externer Unterstützung nutzten beide den Blick von außen. Heiko Zankl: „Wenn mich jemand gefragt hat, was meine betrieblichen Aufgaben sind, konnte ich die früher gar nicht definieren. Deshalb haben wir uns viel Mühe gemacht, alle Aufgaben aufzuschreiben. Das geht beim Posteingang los und endet bei Rechnungen und Nachbearbeitungen. An jedem Punkt haben wir geschaut, wer für was verantwortlich ist, dann die Abläufe definiert. Bei diesem Prozess kam heraus, dass wir noch digitaler werden müssen.“

Lager mit Barcodes

Im Jahr 2016 wechselte der Betrieb auf seine neue Fachhandwerkersoftware KWP. Schauen die Zankls in ihre EDV, wissen sie genau, wo sie stehen, kennen die Zahl der Eingangsrechnungen, die Auftragssituation, offene Angebote und die Projekte, an denen sie arbeiten. „Ich habe jetzt ein richtiges Cockpit“, sagt Heiko Zankl. Wichtigste Bausteine seien das Archiv und die Adressen. Alles, was mit dem Projekt verbunden ist, ist mit der Adresse verknüpft. Die Zankls schätzen vor allem die mit der Digitalisierung einhergehende Zeitersparnis – etwa dank ZUGFERD. „Wenn ich vom Großhandel Rechnungen bekomme, habe ich die früher alle abgetippt. Jetzt füge ich die einfach ein und kontrolliere nur, ob alles richtig ist. Ich buche nur noch die Konten und ordne die Projekte den jeweiligen Kunden zu“, sagt Katrin Zankl. Wichtig sei, dass die bestellte Ware automatisch einem Vorgang zugeordnet wird, damit die Kosten auch auf diesem Projekt landen.

Im Gebäude befindet sich auch ein kleines Lager mit Barcodes an den Regalen – das große Lager der Zankls aber liegt nur 150 Meter entfernt. „Wir haben den Komfort, dass das größte ABEX der SHT LEIPZIG gleich um die Ecke ist. Wir bestellen die Produkte über GC ONLINE PLUS oder die GC APP und die liegen dann dort für uns abholfertig bereit“, sagt Heiko Zankl. Eine optimale Schnittstelle und eine von vielen, die der Betrieb nutzt. Mit IDS-Connect kann das Unternehmen unmittelbar aus seiner Software den Online-Shop des Großhandels starten und Artikelpositionen direkt in den Warenkorb übertragen. Über die UGL-Schnittstelle wiederum kann die komplette Belegfolge von der Anfrage bis zur Rechnung dargestellt werden.

Digitalisierung verpflichtet zu Disziplin

Auch die interne Kommunikation erfolgt zunehmend digital. Über Microsoft 365 hat jeder Mitarbeiter eine zankl-leipzig.de-Adresse, Kollegen sehen im Kalender ihre Termine, auch mobil. Beim Kunden machen die Zankls Fotos mit dem Tablet oder Smartphone und scannen sie im Büro ein. Ein Tool zur Projektplanung soll das in Zukunft zusätzlich vereinfachen und die interne Kommunikation weiter optimieren. „Wichtig ist, dass die Informationen für alle Kollegen zugänglich sind“, sagt Heiko Zankl.

Heiko und Katrin Zankl wissen um die Bedeutung der Sichtbarkeit des Betriebs im Netz. Ihre Webseite ließen sie vor vielen Jahren von einer Agentur gestalten, bei Facebook und Instagram sind sie erfolgreich unterwegs. Ganz klar im Fokus: Das Thema Nachwuchsgewinnung. Gleichzeitig gehen sie nicht blauäugig durch die digitale Welt. Digitalisierung verpflichte zu hoher Disziplin, sind sich beide einig. Neue digitale Tools müssen intern klug kommuniziert werden: „Wir suchen uns eine Testperson im Betrieb, die das neue „Werkzeug“ testet. Ist diese Person begeistert, zieht sie die anderen mit. Das muss man nicht von oben reindrücken.“

Digitale Reise geht weiter

Die digitale Reise der Zankl Haustechnik ist längst nicht beendet, die nächsten Pläne bereits geschmiedet. „In unserer Fachhandwerkersoftware haben wir noch einige Bereiche, die wir nicht nutzen, die aber richtig gut sind. Auch die Webseite wollen wir neu angehen und möchten unser Angebot zukunftsfähig machen, um intern noch besser arbeiten zu können. Etwa bei Terminvereinbarungen. „Die Kunden von morgen sind digital, die Prozesse werden ebenfalls digital. Da sind wir gefordert.“ Sicher ist: Der Betrieb geht den Wandel mit Weitblick an.