Fast jeder Zweite tut es. Und tauscht nach und nach im Arbeitsalltag genutzte analoge gegen digitale Werkzeuge aus. Heute befinden sich bereits 48 Prozent der SHK-Fachhandwerker inmitten der digitalen Transformation. Dies war ein Resultat der repräsentativen Querschiesser-Umfrage aus dem Frühsommer. Doch wie sieht die Umsetzung eigentlich in der Praxis aus? Auf den Spuren digitalisierter Dreistufigkeit führt diese Reise durch die Republik.

Erster Halt: Wildeshausen

Eine halbe Stunde Autobahnfahrt von Bremen entfernt ist die Paul Schmidt GmbH beheimatet. Büro und Lager sind digital rundum vernetzt, der Kundendienst ist mit Tablets und Smartphones ausgestattet. Die Meeting-Räume werden komfortabel über Outlook organisiert, die Fußbodenheizung ist zentral programmierbar.

Die Digitalisierung hat längst Einzug gehalten; auch was das Zusammenspiel von Büro, Kundendienstmonteuren, Lager und Großhandel angeht. Jeder Mitarbeiter hat die Möglichkeit, alle für ihn relevanten Abläufe digital einzusehen. Damit werden beispielsweise Doppelbestellungen vermieden. Zugleich ist jederzeit ersichtlich, welcher Kollege auf welcher Baustelle wie lange im Einsatz ist – nicht irrelevant für das Nachkalkulieren.

Mit der verwendeten Handwerker-Software kann via IDS-Schnittstelle das Großhandelsportal GC ONLINE PLUS angesteuert und Artikelpositionen aus der Software in den Warenkorb des Portals übertragen werden, ohne sie erneut manuell zu erfassen. Diesen Service nutzt der Betrieb tagtäglich, um Freiräume zu schaffen. Wie auch unterwegs die GC App. „Wenn ich ein Produkt auf die Schnelle auf der Baustelle brauche, zeigt mir die App genau an, wo ich das nächste ABEX finde und wie viele der benötigten Artikel dort lagern“, sagt Geschäftsführer Siegbert Schmidt. Keine Frage: Die Paul Schmidt GmbH und ihre 55 Mitarbeiter nutzen, was die digitalen Möglichkeiten ihnen bieten. 

Zweiter Stopp: Dresden 

Gut 500 Kilometer weiter südöstlich. Thomas Vogel öffnet die Türen, hinter denen sich – wie sich schnell herausstellt – ein echter Vorreiter in Sachen Digitalisierung verwirklicht. Der Geschäftsführer der HTS Haustechnik & Service GmbH hat bereits vor sechs Jahren die Software Qualico entwickelt, die in punkto Organisation das SHK-Arbeitsleben rundum erleichtert.

HTS war eine der ersten Firmen, die GC ONLINE PLUS für ihre Bestellungen genutzt haben. Vogel: „Bei uns ist fast alles digital, was wir digital abbilden können. Zuletzt haben wir mit ZUGFeRD die neueste Form der elektronischen Rechnungstellung eingeführt.“

Auch beim neuen Projekt GC CarLoad fährt Vogels Unternehmen mit voran: Durch die komfortable Nachtbelieferung direkt in das Fahrzeug können die Monteure morgens ohne Umwege zur Baustelle aufbrechen – das spart Zeit und Kosten. Vogel spricht von einem Meilenstein.

Und auch auf dem einfachsten Weg zur neuen Heizung setzt HTS auf digitale Werkzeuge: So wurden über das Endkundenportal Thermobox beispielsweise bereits Aufträge problemlos abgewickelt. Mit der Digitalisierung hat Vogel den richtigen Kurs eingeschlagen, weiß aber auch: „Digitalisierung heißt nicht, dass alles direkt schneller geht. Ganz im Gegenteil. Die Einführung bedeutet Mehrarbeit, am Ende aber sind die Prozesse einfacher, schlanker und übersichtlicher.“ 

Dritte Station: Gerach bei Bamberg 

Von Sachsen geht’s nach Oberfranken. Das kleine Gerach ist seit nun sieben Jahrzehnten Standort der Gröger GmbH & Co. KG. Ein traditionsreicher Handwerksbetrieb, der vor Innovationen keine Scheu hat. Online-Bestellungen im Portal des Großhandels sind längst Standardwerkzeuge. Dank des Schnittstellen- Services lassen sich Vorgänge zwischen Großhandel und eigener Software schnell und effizient austauschen. Hilfreich ist zum Beispiel auch das digitale Katalogregel GC BIB.

Für die revisionssichere Archivierung nutzt der Betrieb jetzt ZUGFeRD. Welche Vorteile ein Scan-Service bietet, erlebt Firma Gröger im täglichen Geschäft – Lagerbestellungen werden bequem per Scanner über den GC EASY LAGER-Service vorgenommen.

Und die Zeiten, in denen Dusche, Wanne und Co auf ein Blatt Papier gescribbelt wurden, sind längst Vergangenheit – der 3D-Badplaner inklusive 360-Grad-Service gehört selbstverständlich zum Repertoire der Geracher. Firmenchef Ralf Gröger: „Gerade in Zeiten sehr guter Auftragslage kommt es neben Qualität eben auch auf Effizienz an. Noch nutzen längst nicht alle Firmen die digitalen Möglichkeiten in einem ähnlichen Umfang, wie wir es tun. Dabei muss man den Leuten nur deutlich machen, wie einfach alles ist.“